Worten
gehen Gedanken voraus; wer Gedanken nicht hat, hat nicht Worte,
wer Worte nicht hat, hat oft nicht ausreichende Gedanken. Was dem gedankenbildenden
und -tragenden Hirn teuer ist, nämlich als materielle
Basis für diese Gedanken zuständig zu sein, ist einem
technischen Speichersystem billig: Es trägt in prinzipiell entsprechender
Weise linear- oder kreuz- und querverschlungene oder drunter- und drübergelegte
Code-Anweisungen, was heißt: Programmbegriffe für die Verarbeitung von Daten
seit langem, auch in der Allgemeinheit, als Software bezeichnet. Diese Bezeichnung
ist wohlverstanden auch für viele nicht-elektronische Bereiche zulässig,
beispielsweise für einen mechanischen Bereich. Software
bedeutet ja mehr als nur den nicht-apparativen Teil eines technischen
oder natürlichen Systems. Befindet sich zum Beispiel ein
Transistor im nieder-, ein anderer im hochohmigen Schalterzustand
oder befindet sich eine mechanische Spiralfeder in gespannter, eine andere
in gelöster Lage oder befindet sich eine Hirnsynapse im signalverbindenden, eine
andere im signaltrennenden Status, so wohnt jeweils allem ein immaterielles
Antriebspotential inne, worauf der dafür zuständige apparative, also gegenständliche
Systemteil zugeordnet anspricht. Jede Art von gegenstandsloser Software existiert zwar für sich, aber benötigt zu
ihrer sinnerfüllenden Umsetzung materielle Hardware. Hardware lässt sich an oder in die Hand nehmen,
Software nicht. Natur enthält Software als spezifisch codierte Zeichenkombination. Intelligenzwesen codieren
Software in bestimmten Programmiersprachen. In welcher Intelligenzqualität Programme geschrieben werden sei
unbeachtet bis auf die Bemerkung, dass daraus Probleme entstehen können. Stellt ein Problem eine große,
nicht irgendeine profane, schnell zu behebende Schwierigkeit dar, so ist es ein Problem, dass mit wenig technischer
Intelligenz auch wenig technische Phantasie verbunden ist.
Der Komplexitätsgrad
des Systems Mensch mit all seinen körperlichen Funktionen und all seinen bewusst und
unbewusst geistigen Fähigkeiten ist zweifellos außerordentlich beachtlich. WAS für eine Programmierung!
Komplex ausgelegt und kompliziert zugleich!
Komplexe Programme beruhen auf klaren Grundlagen, komplizierte dagegen
auf komplizierten. Es ist die Kompliziertheit, wodurch geschriebene Software so teuer ist wie sie teuer ist.
Der Kauf für sich mag zwar relativ viel Geld bedeuten, doch aus den Folgen ihrer Ausgestaltung
entstehen oft Aufwands- und Kostenfolgen hohen Ausmaßes durch Dokumentationsmängel, Programmredundanzen,
Ablauf- und Anwendungsfehler. Es ist schlicht der Mangel an umfassender Vorstellungskraft jener Entwickler,
welche die Folgen solcher Art zu bedenken gehabt hätten. Dagegen ist der Kauf der Software billig. Kaufbillig
ist jede Software, die nach dem Erwerb pflegekostenfrei bleibt und auftragsgemäß exzellent funktioniert.
Dem steht nun jeder Mangel an Entwicklerfähigkeit schroff entgegen. Der Entwickler hat das Entwicklungsziel gesehen,
aber nicht die Anwendungsfolgen, vor allem nicht die späten. Er hat in unnachvollziehbaren Kurven, Schleifen,
Iterationen, Stapelungen, Verschachtelungen, Interruptroutinen, Sackgassen, Waldpfaden, Einbahnstraßen
und Irrwegen sein pflegebedürftiges Softwareprodukt in die Welt gesetzt. Dabei gibt es Möglichkeiten,
ebenfalls als Software, einen Software-Entwickler objektiv zu kontrollieren, ihn zu korrigieren und zum
Nachdenken anzuhalten, zur Zwischendokumentation zu ermahnen oder Dokumentation weitgehend zu
automatisieren. Allerdings muss diese Art von künstlicher Intelligenz relativ teuer bezahlt
werden. Welches Software-Entwicklungsunternehmen will das? Weiß es, ob die Programmierer
eines solchen künstlichen Intelligenzpakets unkompliziert ihren Überwachungs- und Verfolgungscode
enwickelt haben? Man hat ja seine Erfahrungen...
So kommen wir nun nicht drum herum zu erkennen, dass es Software
ist, die sich in Unvollkommenheit und Unfertigkeit teurer als notwendig macht. Dazu kommt, dass durch den Anwender weitere
Anwenderkosten entstehen. Anwender können dem Entwickler weder auf die Finger schauen noch wissen sie kaum etwas oder
gar nichts darüber, was an Funktionsmöglichkeit in dem von ihnen erworbenen Software-Paket steckt. Das Paket
analytisch zu erfassen, bevor er es nutzt, ist dem Anwender unmöglich. So erprobt er gewisse Details, doch
kommt ihm das auf lange Zeit teurer als die Anwendungsangelegenheit vorher teuer war.
Es gibt es nur wenige Chancen,
dass Software in Anwendung, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit preiswert ist und bleibt: Es gibt dank
Entwicklergenies durchdachte Softwarepakete, dazu phantasiereich vorausblicken könnende Anwender, die klare
Auftragsvorgaben vorlegten. Diese Behauptung ist dadurch bewiesen, dass es tatsächlich hier und dort Anwender- und
Entwicklergenies auf Gottes schönem Erdboden gibt.