Zerssen & Co., ehemals Reederei in Rendsburg
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Mag man nicht aus der Hand legen...
(Schiff & Hafen 5/2005)
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Das Buch enthält 416 Seiten, Format 17 cm
x 24 cm, mit 518 Abbildungen in Grautönen, Fotos und Dokumente, die unveröffentlicht und
trotz zeitgeschichtlicher Aussagen in Privatalben, Zigarrenkistchen
oder Archivschubladen unentdeckt geblieben wären und deren Studium ein Nacherleben dessen erlaubt,
was Seefahrt und Schiffstechnik über viele Jahrzehnte hinweg ausgemacht hat. Das Buch ist z. Zt. infolge Verlagskonkurs
zwar vergriffen, dennoch kann man es im Internethandel unter der ISBN 3-937343-47-4
(Internationale Standard Buchnummer) relativ preisgünstig erwerben. Es wurde am 14. Mai 2004 in Rendsburg im Großen
Konferenzsaal des Kulturzentrums den Medien, somit der Öffentlichkeit
vorgestellt, durchgeführt vom SHHB unter Beteiligung auch der
Autoren.
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Werdegang des Werks: Der Herausgeber hatte 1999
innerhalb seiner Web Site unter der
Rubrik Seefahrt etwa 20 Seiten veröffentlicht,
die sich auf die ehemalige Reederei-Abteilung im Unternehmen
Zerssen & Co., Rendsburg, beziehen. Das führte
bei Kennern dieser Firma, bei vielen Seeleuten und anderen Interessenten
weltweit zu einer großen Resonanz. Die Beschäftigung
mit der Firmenhistorie führte zur Erkenntnis, dass dieser
Werdegang auf eine repräsentative Weise nicht nur eng mit
der schleswig-holsteinischen Landesgeschichte verbunden ist,
sondern auch mit der langen Entwicklung des Schiffbaus, der Schiffbetriebstechnik
und des seemännischen Berufsbildes bis hinein in die Zeit weit nach dem Jahr 2000.
Ein Ende 1999 geführtes Gespräch mit
Herrn Dr. Willy Diercks, Landesgeschäftsführer des
Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Molfsee, und Vorsitzender
des Vereins European Steam, Flensburg, führte zum ersten Planungsansatz.
Es sollte ein seefahrtorientiertes Buchwerk verfasst werden mit der Geschichte des
Unternehmens Zerssen & Co. im Zentrum stellvertretend für
Familienbetriebe dieser Art, umgeben von
landeshistorischem und schiffstechnischem Geschehen und
unterhaltsam ergänzt durch ein sachbezogen-biografisches
Text- und dokumentarisches Bildmaterial. Der Herausgeber bat
eine Reihe jeweils kompetenter Persönlichkeiten um Materialbeisteuerung;
ein weiterer Autorenkreis wurde von Dr. Diercks angesprochen.
Auf Grund der überwältigenden
Fülle eingehender oder im Zerssen-Archiv lagernder oder
bereits veröffentlichter Abbildungen und Texte begann von Anfang
2002 bis weit ins Jahr 2004 ein reger Besuchs- und Schriftverkehr mit den
Autoren und vor allem die umfangreiche Sichtung, Sortierung
und arbeitsintensive elektronische Bearbeitung des Dokumenten-
und Bildmaterials sowie das Redigieren eingehender Textbeiträge
durch den Herausgeber.
Eine behutsam durchgeführte Komprimierung
des Textmaterials konnte nicht dazu führen, das Buch im
vorgesehenen Volumen von etwa 250 Seiten zu halten; es musste
erweitert werden. Die Gelegenheit, der Öffentlichkeit ein
Informations- und Unterhaltungswerk in der vorliegenden Vielfalt
und authentischen Qualität anzubieten, wird wohl nicht so
bald wiederkehren, liegt hier doch ein Schatz sonst verborgen
gebliebener seemännischer und reedereikaufmännischer
Dokumente vor und darüber hinaus eine Fülle individueller
Erlebnisberichte vom Moses über den Kapitän bis
hin zum Reeder oder Passagier sowie objektiver Begründungen
und Beschreibungen des technischen und sozialen Wandels in der
Seefahrt und ihrem Umfeld. Dass auf die Person eines
Reeders in seinem unternehmerischen, aber auch heimat-, kunst-
und naturliebenden Handeln in besonderem Maße eingegangen
wird, liegt in der Gelegenheit begründet, darzustellen,
mit welcher Risikobereitschaft, mit welchem Durchhaltevermögen
ein Familienbetrieb in der Größenordnung, wie Zerssen
& Co. sie aufwies, geführt wurde ebenfalls stellvertretend
für die Leistungsfähigkeit persönlich haftender
Einzelpersonen in ihrer Verantwortung gegenüber vielen Mitarbeitern
und ihren Familien. Hinzu kommt, dass es ein Bild der Seefahrt
wie in diesem Buch wirklichkeitsgetreu geschildert niemals wieder
geben wird. Es waren eben einmalige Seefahrtsjahre.
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Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund (SHHB) und der Verein
European Steam förderten das Projekt. Folgende Verfasser haben wertvolle Texte und viele von ihnen
haben außergewöhnliche Dokumente und Fotos beigesteuert
(Auflistung der Autoren in Reihenfolge ihrer Beiträge): Dr.
Willy Diercks, Geleitwort Erich R. Andersen, Vorwort Dr. Jann Markus Witt, Von Schleswig-Holsteins Geschichte
und der Seefahrt. Die Geschichte Schleswig-Holsteins seit 1815. Schifffahrt und Schiffbau nach
dem Ende des 2. Weltkrieges Jan-Markus
Entz-von Zerssen et al., Das Unternehmen Zerssen & Co. Die Historie eines Familienunternehmens
von 1839 bis heute. Dr. Ernst Joachim Fürsen, Thomas Entz-von Zerssen. Eine
Biographie. Inge Hammerich-Stolley, Thomas Entz-von Zerssen und Sylt. Erich
R. Andersen, Seefahrt von der Kaiserzeit bis in die 50er-Jahre. Eigene Seefahrtsgeschichten
und Selbst-Erlebtes in fernen Ländern bei Zerssen und Sartori
& Berger. Dieselbe Äquatortaufe aus zwei Perspektiven.
Aus einem besonderen Seefahrerleben: Kapitän Johannes Roubal
beim König von Tonga. Vom Pamir-Untergang (Dokumente).
Seemann und Heimat. Manfred
E. Dorsch, Tanker Elisabeth Entz auf der Abwrackreise. Zur Person
Erich Dorsch auch auf der Admiral Graf Spee.
Mit 13 auf Großer Fahrt. Fritz
H. Ralle, Seemannsdasein in den 50er-Jahren, Erinnerungen in Briefen. Tankreinigung
und Meeresverschmutzung. Manfred
Müller, Matrose von der Pike auf. Frachterreisen nach Amerika. Hermann
Joel, Passagier auf der Rantum in die USA eine etwas
längere Reise. Ernst-Günther
Hoyer, Als Funkoffizier in der Seefahrt. Als die Pamir unterging. Thomas
Entz, Maßnahmen der Politik und ihre Auswirkung auf ein Gewerbe.
Vom Verfall des Frachtenmarktes. Bernhard
A. Ipsen, Vom grundlegenden Wandel in der Seefahrt von der Nachkriegszeit
bis heute. Franz
Scheppler, Vom Beginn der Schiffsbetriebsautomatisierung durch Siemens (für
die Reederei R. Oetker). Kay
Andersen, Wasserschutzpolizei und Fahrensleute. Ein Tag bei der Wasserschutzpolizei
Ölverschmutzung. (Thorsten Koops). Ferner
finden wir die Auflistung aller schleswig-holsteinischen Schifffahrtsmuseen
und Museumsschiffe, von Stefan Lipsky zur Verfügung
gestellt.
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Das Buch Leben an Bord
auf allen Meeren stellt eine
Verbindung her zwischen der Historie (Untertitel: Geschichte
der schleswig-holsteinischen Handelsschifffahrt nach dem 2. Weltkrieg),
der Ökonomie, der Entwicklung in der Technik und dem privat
Erlebten und ermöglicht wirkliche Einblicke in die Seefahrt
der ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg (Dr. W. Diercks).
Man kann sich durch die Lektüre mit den Veränderungen
der auf deutschen Schiffen eingesetzten maritimen Technik auseinandersetzen
und mit den hieraus entstandenen seemännisch-sozialen und
-beruflichen Folgen und jenen in den Reedereien und Werften.
Auch kann man teilhaben an allerlei Vergnüglichem und Ungewöhnlichem
nämlich an dem, was Matrosen in der weiten Welt damals
erlebten, als es den internationalen Tourismus heutigen Ausmaßes
nicht gab, an dokumentarisch festgehaltenen Vorgängen
an Bord und an Land und an spannenden Auseinandersetzungen mit
der Natur, aber auch mit kritischen Zeitgenossen draußen
in der nachkriegszeitlichen Welt und an deren Kultur und Ritualen. Alles
authentisch, kein Seemannsgarn. Zeitgeschichte eben.
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