Zerssen & Co., ehemals Reederei in Rendsburg
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Manfred Müller schreibt im November 2001 (Auszug): Bin neulich per Zufall
auf die Zerssen-Seite und somit auch auf Ihre gelangt. (...) Dabei habe ich auch erfahren, dass Kay, mit dem ich bereits seit einigen
Jahren (...) meinen Dienst versehe und mich mehrfach in der Woche treffe, Ihr Sohn ist. Er hat auch nie erwähnt, dass Sie längere
Zeit auf Zerssen-Schiffen gefahren haben (...), allerdings habe ich ihm wohl auch nie erzählt, dass ich ebenfalls dort gefahren habe.
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"Mein"
Schiff, die "Syllum", kommt leider bei Ihnen nicht vor, obwohl wir immer der Meinung waren, wir befänden uns auf dem Starschiff
der Reederei. Die "Syllum" fuhr US-Ostküste und -Golf und hat jede Reise auch drei Häfen in Mexiko angelaufen. (...)
Hier ein Foto der "Syllum", noch mit Zerssen-Schornstein (später H. Schuldt), gemacht von Fotoflite/GB.
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Ich war 1967/68
als Jungmann an Bord. Schiffe von Zerssen gehörten damals zur Ausbildungs- gemeinschaft O. A. Müller und Fritzen, wobei ich mir
Fritzen-Bulkies geschenkt habe und zur Hapag und zu anderen Reedereien gegangen bin. Aber das ist alles lange her (...), bin aber froh, die
schöne Stückgutfahrt noch erlebt zu haben. Vielleicht taucht die Zerssen-Flotte ja mal bei Detlefsens "Deutsche
Reedereien" auf?
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Ein ergänzender Beitrag: Nach einigem Suchen habe ich noch
zwei völlig vergilbte Fotos der Syllum gefunden, die man jetzt nach langer Bildbearbeitung
wieder anschauen kann. Das rechte Bild zeigt das Schiff beim Stückgutumschlag in
Tampico/Mexiko, auf dem anderen sind die Janmaaten beim Steven-Ausbessern in Veracruz/Mexiko.
Jaja, so war es wohl, tagsüber auf der Stellage und abends auf der Plaza beim Cuba Libre. An einige
Namen dieser Reise kann ich mich auch noch erinnern: Kapt. Stelling, 1.Off. "Goofy" Bielfeld
(hab ihn später als Hafenlotse in HH getroffen), 2.Off. Karl-Heinz Kraaz (Überlebender
der Pamir-Tragödie), 3.Off. Henke, Matrose Gerd "Buur" Finzen und Matrose Michael (Mike) ?,
war mit der Tochter (Rosi) des Alten liiert und hatte es oft nicht leicht. Alle anderen Gesichter sehe ich
noch vor mir, aber die Namen sind mir entfallen. Als Anekdote fällt mir noch das Anlaufen der "Syllum"
im Heimathafen Rendsburg ein, welch ein Ereignis. Das ganze Büropersonal kam an Bord und auch halb
Rendsburg. Auch Konsul Thomas Entz kam. Der Bootsmann passte wie ein Luchs auf, dass keiner den Tippsen unser schönes
blau-weisses Kojenzeug unter vier Augen zu zeigen versuchte!! Mit seemännischem
Gruss, Manfred Müller
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Ich schrieb zurück: Das Phänomen Halb Rendsburg an der
Pier hatten wir im Sommer 1957 mit der Rantum auch. Nicht plangemäß steuerbare Menschenmassen wälzten
sich durch alle Gänge, auf allen Decks, unter allen Aufbauten, und die Neugier der kleinen Deerns aus Rendsburg und Umgebung an
den Matrosenkammern und -kojen war nicht gerade gering. Als Akkordeonspieler stand ich zwei Stunden lang auf dem Poopdeck und gab
dem an Land wartenden Publikum jede Menge Seemannsatmosphäre, Hans Albers hätte seine Freude gehabt. Unser aller Chef,
Konsul Thomas Entz, war zu der Zeit noch gesund, mobil und auch an Bord.
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Eine weitere E-Mail zum MS Syllum Hans-Werner Meyer schreibt
im Oktober 2002: Hallo Herr Andersen, ich bin über eine Anfrage im Forum "Ship-Photos" auf Ihre Seite verwiesen
worden. Fuhr Anfang der 60er Jahre als sogenannter Ferienfahrer auf dem Schiff M/S "SYLLUM", damals gemustert als
Decksjunge; das war zwar nur eine Reise (mehr Zeit war einfach nicht da), aber habe heute noch die eine oder andere Erinnerung an
diese Fahrt, so z. B. Auslaufen Rotterdam (vorbei am Euromast), als das Schwesterschiff, die M/S "HASSELBURG"
heimkehrend passierte; 1.Offizier war damals Hr. Bielfeldt (genannt Goofy, passte auch irgendwie zu dem); ein Leichmatrose namens
"Opa" (kenne leider nur seinen Spitznamen) hatte das Flaggendippen wohl nicht so richtig im Griff; Goofy war dann in seinem Element...
habe noch ein paar alte Bilder aus der Zeit; wenn Interesse besteht, stelle ich Ihnen gern Abzüge zur Verfügung für
Ihre Seite. Gruß Hans-Werner Meyer. PS: Ich habe dann nach Beendigung der Schule und der "Mosesfabrik" in Travemünde
auf dem Priwall die Ausbildung zum Seemann begonnen; nach einem kurzen Stelldichein bei NDL (M/S "ROTHENSTEIN")
wechselte ich dann zur Hamburg-Süd (M/S "CAP SAN ANTONIO") und habe dort meine Ausbildung bis zum Matrosen zu Ende gemacht;
dann noch 2 Reisen, und dann der Seefahrt Ade gesagt.
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