Sartori & Berger, ehemals Reederei in Hamburg

 

 

 

 

Lange Liegezeit bedeutet vielfach Landgangsmöglichkeit, in Havanna ausgiebig genutzt. Das Schiff war inzwischen an eine Hafenpier verholt, aber nun lagen wir dort und das war's auch schon. Reedereikostenträchtig im Leerlauf, die Seeleute genossen freundliche Kontakte in der Stadt, doch dem Kapitän passte weder das erste noch das zweite. Es passte ihm auch nicht, dass nicht nur die Mannschaft, sondern auch aus den höheren Ebenen der eine und der andere sich die Freiheit nicht nehmen ließ, auf ganz individuelle Art und Weise an Land sich zu bewegen, sich zu amüsieren oder sonstwie in Kontakt mit Einheimischen zu kommen.

Diese fünf gehören zu den neuen Helden des Landes. Wachsoldaten vom Fort, unterhalb der Christus-Statue fotografiert. Abends kamen wir Seeleute mit Freiheitskämpfern in ihren abenteuerlichen Bekleidungen zusammen, viele mehr Bart als Gesicht. Die Weiblichkeit wandte sich den Befreiern zu, uns ignorierend. Die neuen Herren der Geschichte hatten nun mal Vorrang. Es gab wohltuende Ausnahmen, ganz allein ließ man uns denn doch nicht in Havannas Straßenzügen herumflanieren...

Die Christus-Statue, ein Geschenk an das kubanische Volk, blickt blind auf Hafen und Stadt und überwacht die Tugenden der kubanischen Menschheit: Nächstenliebe, Friedfertigkeit, Uneigennutz... usw., usf.

Und siehe, jeder Mensch pflegt die eigenen „Tugenden“ und jeder dabei nach eigenem Gusto...