InselschutzmaßnahmenIn den langen Jahren der tatkräftigen Sylter Natur- und Landschaftsschutzkämpfer, deren mentale, emotionale, zeit- und kostenintensive Aufwandsleistungen sich heutzutage kaum noch jemand in empathischer Größe verinnerlicht oder zu verinnerlichen bereit ist, widmete sich auch der ohnehin vielbeschäftigte Rendsburger Unternehmer Konsul Thomas Entz v. Zerssen einer dieser syltwichtigen Aufgaben (die Zeichnung oben links stammt von Prof. Wilhelm Petersen, Elmshorn). Solvente Vereinsmitglieder, beispielsweise Fabrikant Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, Bundesaußenminister Dr. Gerhard Schröder, Tierparkbesitzer Lorenz Hagenbeck, Verleger Axel Springer, Sylthistoriker Henry Koehn, Schriftsteller Ernst Penzoldt u.v.a., setzten sich maßgeblich bis hin zu landespolitischen Entscheidungsträgern in Kiel dafür ein, dass syltfremden kapitalkräftigen Investoren oder solchen, die auf ihre persönliche Kapitalkraft aus waren, gut strukturierte Riegel vorgesetzt werden. Kiel aber war in jeder Beziehung weit entfernt, die Insel wurde eigensüchtigen, auch windigen bis hin zu unehrenhaften Investoren weit und weiter geöffnet. Es herrscht (nun einmal) der Erde Gott, das Geld (Fr. Schiller), welches Kraut ist dagegen gewachsen...

InselschutzmaßnahmenAus der „Sylter Rundschau“ vor etlichen Jahrzehnten. Die syltfriesische Sprache, mundartlich von jener der Inseln Amrum und Föhr und des Festlandes nicht selten stark unterschiedlich, wird auf der Insel noch hier und da pfleglich gesprochen, verliert jedoch ständig an natürlichem Kommunikationswert durch Sprachverfall. Hier ein kleines Beispiel aus einer Zeit, in der das „Söl'ring“ noch vielfach die erste Sprache war und Hochdeutsch in der Schule gelernt werden musste.
 
Eine seltsame Dichtung.
Wohl hundert (Jahr) ist es gewiss her, da Meta und Max Jacobsen in Westerland zur Schule gegangen sind.
Eines guten Tages kam Max nach Hause und Mutter Mitje fragt, welche Schulaufgaben er aufhätte. Max antwortet: „Wir sollen ein Gedicht auswendig lernen, es heißt Jüster stön' di Muun fuar Kroch (Gestern stand der Mond vorm Kochtopf)“. „Ah, nein Max, was ist das für ein Unsinn, das habe ich doch noch nie gehört“. Er meint: „Wenn der Schulmeister das so gesagt hat, da soll es doch wohl stimmen.“
Eine Stunde später kam seine Schwester Meta von der Schule nach Hause, sie war in derselben Klasse wie Max, aber eine Abteilung höher. Mutter Mitje fragt, ob sie etwas weiß von diesem seltsamen Gedicht. „Was er doch davon gemacht kriegt“, sagt Meta, „es heißt doch Düster sich der Mond verkroch.“
So hatte es Max ganz und gar falsch verstanden, hatte es eher nach dem Klang auf Sylter Friesisch übersetzt und nicht nach den Worten.