Aus dem Privat-Archiv( ... ) Die gut zwei Monate auferlegte Abgeschiedenheit auf Sylt – sicher, uns fehlten Begegnungen – war gleichwohl ein großer Gewinn – diese leeren Strände, die ganze Insel in ihrer großartigen Schönheit – von vielen Syltern wiederentdeckt. Und dann war es vorbei. Erst durften ja etwa 10000 Zweitwohnungsbesitzer wiederkommen, und am 19. Mai wurde die Insel, wie ich es nenne, kampflos übergeben, und seitdem wird Sylt überrannt, kein Ende absehbar. Aber bei vielen Syltern hat die Zeit der Stille ein Umdenken bewirkt. Eine Gegenbewegung „Merret reicht’s“, initiiert durch einen Leserbrief von Birte Wieda aus Keitum ist entstanden gegen das „immer mehr – immer weiter so“ mit ihren schlimmen Folgen (v.a. in List). Endlich nehmen wieder viel mehr Sylter ihr Recht und ihre Verantwortung, Politik mitzugestalten, wieder wahr. Hoffentlich bringt es was. ( ... ) – schreibt mir Pastor i.R. Friedhelm Bechmann am 25. September 2020. Und ich danke ihm sehr dafür. Fußspurenlos sollen Strand, Ortschaften und Landschaft ja nicht bleiben, aber gedenken wir doch des verantwortungsvollen Maßes an Veränderungsvorschlägen, die ernstzunehmende Inselnaturliebhaber m/w spätestens ab den 1960er Jahren mit persönlichem Argumentations-, Zeit- und Kostenaufwand den jeweiligen Kommunalpolikern in Wort und Schrift über Jahrzehnte hinweg vor- und dargelegt haben. Haltet Maß! Erwachen neue Stimmen? Zukunftzugewandt-kräftige?
Üüs Söl’ring Lön’, dü best üüs helig ... Unser Sylter Land, du bist uns heilig...
Lesen Sie unter dem Kapitel Sylt auch „Auf Sylt. Wettbewerbssieger-Ausflug im Juni 1994“.

Aus dem Privat-ArchivOben links das Haus über dem Flugzeugschatten, 1927 erbaut von Franz Hellner und seiner Frau, meine Großtante Martha, geb. Wendt. Gekauft vom Fischhändler Carl Voss, nach 1950 von Dr. med. Hans Ahlborn, Mittelweg 9. Durch Erbgang von seiner ältesten Tochter, meiner seit 1977 Ehefrau Barbara Andersen (1942-2006), geb. Ahlborn, 1992 formal übernommen, 1995 durch LG Flensburg-Richterspruch rechtskräftig. Zur dauerhaften Bewohnbarkeit war eine Totalsanierung erforderlich unter Planung und Aufsicht des Architekten Martin Schlums und Durchführung von diversen Handwerksbetrieben, hochfinanziell von mir getragen aus Erbschafts- und eigenen Mitteln. 1999 zogen wir nach 22jährigem Wohnsitz in Koldenbüttel bei Friedrichstadt ein, und das im Umfeld einer sympathischen Nachbarschaft: Gegenüber, nördlich, das Ehepaar Dagmar und Wulf Jendrossek, westlich Frau Barbara Röhling, Reiki-Meisterin, unten links im Bild, daneben Frau Katrin Fifeik, seit 2008 fraktionslose Bürgermeisterin von Wenningstedt, unsere westlich-übernächste Nachbarin, deren Mutter, Ilse Schubert, in Verlusterfahrung durch den Tod ihres Mannes Heinz, 1999, mir einige Tage später wohltuende Einsichten und Erkenntnistiefen schenkte – mir, dem zu Hause auf Rückkehr seiner Frau wartenden, in wenigen außerhäuslichen Minuten plötzlich gewordenen Witwer. Unten rechts ist die Hausanlage im auf Endgültigkeit noch nicht bewohnbaren Zustand zu sehen. Die Ferienwohnung ist aber schon modernisiert. Links davon Barbara Röhlings, daneben Katrin Fifeiks Wohnhaus. Ein Jahr später begann der Erneuerungsaufwand vom Keller bis zum Dachboden: Stromversorgungsleitungen neu, Heizsystem gesamtmodernisiert, 60 Meter-Wallbau, Vor- und Hintergarten-Neuanlage, Pappbedachungsaustausch gegen Kupferbeläge, Dachrinnen, Fallrohre in Kupfer, Sanitäranlagen neu, Dacheindeckung mit Wärmedämmung komplett neu – kurzum: Zu 90% war ein altes, neues, schönes Haus entstanden – für 5 Jahre und ein halbes statt bis zum Lebensende des erbletzten Eigentümers. Notverkauf 2007, Wegzug nach Heide/Holstein 2008. Das in seiner Außenarchitektur sylt-einmalige Haus wurde vom Käufer zwecks Neubebauung des Grundstücks abgerissen.