Aus dem Privat-ArchivIn Nordenham-Einswarden 1937 zwar geboren, war Bernhard Alwin Ipsen doch von vornherein ein Sylt-Insulaner aus Westerland. Der hier von den Großeltern 1926 gegründete, dann elterlich übernommene Getränkegroßbetrieb existiert familiär noch heute. Benni und mir, die wir vier Jahre bis zum Abschluss der zehnten Klasse eng befreundete Schulkameraden waren, blieb es versagt, auf einem Frachtschiff der Handelsmarine gemeinsam den Seemannsberuf zu erlernen. Oben links wir beide als Schüler, daneben Benni, Schiffsjunge auf TMS „Marie Boettger“, rechts daneben als Offiziersanwärter (Johannes Roubal als Rudergänger) auf MS „Cap Finisterre“, unten links als 2. Offizier auf MS „Cap Palmas“, oberhalb daneben als Kapitän, Foto für eine Broschüre der Reederei Jebsen, Bergen. Rechts davon im Wohnzimmer der Eheleute Bernhard und Gisela Ipsen. Das untere Foto im Querformat...

Aus dem Privat-Archiv...zeigt drei alte Freunde aus gemeinsamen Schuljahren: v. li. Erich Andersen, Karl Dabelstein, Bernhard Ipsen. Mehrfach besuchten wir uns einmal im Jahr gegenseitig, um einen vom jeweiligen Gastgeber spannend durchplanten Tag in der Blankeneser, Schwentinentaler oder Heider Umgebung zu erleben. Die Abschiedsstunde bereitete die jeweilige Ehefrau mit liebe- und prunkvoll gedecktem Abendbrot-Tisch. Das musste durch Kallis Tod im Jahr 2019 beendet werden. Kalli war vom ersten Einschulungstag Herbst 1943 bis zum letzten Schulabgangstag Frühjahr 1954 mein Schulkamerad. Aus Auckland, wo Benni mit Frau Gisela und Tochter Inken einige Jahre wohnte, um von dort aus den Bau neuer Jebsen-Schiffe in Japan und China zu überwachen, erhielten meine Frau Barbara und ich eine Einladung, der wir zu unserem Bedauern, aber aus gutem Grund nicht Folge leisten konnten (unser Söhnchen war erst eineinviertel).

Aus dem Privat-ArchivHannes Roubal und ich waren Bennis und Giselas Trauzeugen vor dem Standesamt Großhansdorf. Ungezählte Einladungen, Besuche, Klassentreffen und gemeinsame Unternehmungen führten uns bei den hochgeschätzten Eltern, bei kulturellen und privaten kleineren und großen Veranstaltungen und von Haus zu Haus immer wieder zusammen. Bennis gradlinig-lautere Persönlichkeit, verbunden nicht nur mit seemännischem, auch mit weltanschaulischem Weitblick bleiben mir und vielen anderen Menschen aus seiner Begegnungsvielfalt unvergessen. Er war langjährig bei der Reederei Jebsen beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer bei JEBSENS Hamburg GmbH. Benni musste seine „letzte Reise“ nach schwerwiegender Krankheit antreten. Das geschah gegen Ende Juli im Jahr 2020. Once again: Never I'll forget my friend.

Aus dem Privat-ArchivInselplätze: Auf dem Areal der Lister Wanderdünen oder auf dem Weg dahin, der einem in den damaligen Jahren nicht verwehrt war. Die wenigen Fußstapfen einheimischer Syltbewohner konnten nicht schaden, niemand missbrauchte seine heimatliche Landschaft, jeder erfreute sich der üppig vorhandenen Flora, des landschaftlichen Farbenkontrastes, der Freiheit, dieses inselspezifische Privatgelände friedlich bewandern zu dürfen. Die Inselbahn hielt an ausreichenden Stellen, von wo aus eine Wanderung begonnen werden konnte. Nur selten kam es zu einer Begegnung mit Gleichgesinnten. Auch die Inselstadt bot an vielen Plätzen Ruhe und Beschaulichkeit. Der Autoverkehr, die Friedrichstraße promenadenwärts, die Strandstraße entgegengesetzt zurück, nahm zwar rapide zu, doch bis nahezu die letzten innerstädtischen Kleinpark- und Grünflächenidylle häuser- oder straßenverbaut waren, brauchte es noch etliche Jahre. Bis dahin traf man sich nicht nur auf der Promenade, am Strand oder in einem Tanzlokal wie im Tivoli oder Kleinen Versteck, statt dessen oft in der Natur – wie hier mit Helga Meyer und „Uschi“ Jannsen.

Aus dem Privat-ArchivSeemannsarbeit an Friedrich- und Elisabethstraße: 1960, frühes Frühjahr, Umsatzsauregurkenzeit. Kurzarbeit kein Thema für den Chef: Ein halb- und fünf ganzgestandene Radio- und Fernsehtechniker werden matrosenmäßig außenbords malen, nachdem der noch Halbgestandene, seemännisch aber Ganzgestandene Modalitäten, Durchführungseinzelheiten und Materialnotwendigkeiten zur farblichen Erneuerung der frachterhohen Bordaußenwände des Wohn-, Werkstatt- und Geschäftshauses sinnvoll erläutert hat. Der Folgetag enthält die Erstellung zweier je zwei Mann tragender Stellinge, mit langen Tampen per Stellingknoten verbunden und geeignet, von der Dachebene aus je nach fertig gestellter Flächenbemalung weiter straßenwärts herabgelassen (gefiert) zu werden – mit Mannbesatzung, Farbpötten, Quaste, Pinsel und Lappen, und in Gewissheit der Tüchtigkeit des auf dem Hausdach verbliebenen Seemanns, dessen Tampennachführung um zwei stabile Schornsteine herum nicht zu Abstürzen führt. Wie weit jeweils zu fieren ist, liegt in der Verantwortung des zweiten Dachverbliebenen, unten links Heinrich Holst, Keitum, während Peter Porsch (Morsum, oben links in weiß) und Friedrich Meinertz (List, oben Mitte), die praktische Arbeit ausführen, wie oben rechts zu erkennen ist. Uwe Linster (Wenningstedt, oben links) und Sönke Rouflair (Westerland) gehörten ebenfalls zur Malmannschaft. Man erkennt das ebenfalls weiß bemalte Hotel Miramar, davor den Ecksüßwarenladen der Annemarie Rehm (Wenningstedt) und die zum Günter Schröter-Geschäft gehörende Schallplattenbar.