Handelsseefahrt 1954 bis 1959

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Motorschiff „Rantum“ ist eines der elf Schiffe, auf denen ich den seemännischen Beruf vom Schiffsjungen bis zum ausgelernten Matrosen in den sechs Kalenderjahren 1954 bis 1959 ausgeübt habe. Die folgenden Seefahrtseiten beschreiben die Stück- und Massengutfrachter, die Tank- und Trampfahrtschiffe näher. Hinzu kommt eine beträchtliche Anzahl von Seiten, die sich mit den Reedereien Zerssen & Co. und Sartori & Berger jener Jahre befassen. Meinen Seefahrtsberuf musste ich aus Krankheitsgründen beenden, so dass eine technische Landberufsausbildung im Radio- und Fernsehhandwerk folgte. Bald wurde ich im Bereich der Flugzeug-Navigation intensiv und einprägsam beschäftigt. Fachliche Weiterbildung hat die berufliche Karriere zusätzlich gefördert. Die erste abgeschlossene Ausbildung führte also zum Matrosen in der Handelsseefahrt. Zwei kleine Küstenmotorschiffe ließen mich in der Nord-Ostseefahrt den Bord-Alltag nicht gerade allstündlich freudevoll erleben. Es folgte auf dem Travemünder Priwall eine dreimonatige Vorausbildung zum Schiffsjungen in preußisch-harter Umgangs- und Behandlungsweise. Endlich eröffnete sich mir die Seefahrt als jene horizonterweiternde Berufsmöglichkeit, wie sie mir vorgeschwebt hatte, indem mir die weltweit agierenden Reedereien Zerssen & Co. und Sartori & Berger in unternehmerischer Seriosität und Verantwortung alle Voraussetzungen boten zur Vergewisserung, dass ich die für mich richtige Berufswahl getroffen hatte.
MS „Rantum“
In über fünfzig Ländern machten wir in meinen Seefahrtsjahren in allerlei großen, kleinen und kleinsten Häfen fest. Die Liegezeiten zogen sich oft über viele Tage hin, manchmal wenige Tage, selten nur einen Tag. Dem Seemann an Deck wurden althergebrachte qualifizierte Handwerkskenntnisse abverlangt, die er von der Pike auf erlernte. Mit theoretischem Wissen hatten sich seit einigen Jahren viele Seemannsanwärter auf dem Priwall und anderen Ausbildungsstätten befasst: Navigatorische Kenntnisse, Unfallverhütungs- und Gesundheitsvorsorge, Signalwesen und weitere Wissens- und Gesetzesbereiche. Praktische Kenntnisse erwarb man dort beim Spleißen, Knoten, Segeln, Pullen, Reinigen, Rettungspraxis etc. und auf dem Priwall auch im Umgang mit der Takelage des Großseglers „Passat“. Die „Passat“ lag an Dalben in der Trave, bevor sie, der „Pamir“ folgend, bis 1957 als Kadettenausbildungs- und Frachtsegler ihre Seetörns zwischen Argentinien und Hamburg startete.
Gewonnene Kameradschaft aus den Jahren meines ersten Berufs hält im Einzelfall bis heute in guter Freundschaft an und bereichert uns nicht nur in Erinnerungen, auch in den Stellungnahmen zu Werdegängen in Familie, Gesellschaft, Politik und zu eigenen und allgemeinen Weltbildern.